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Wild in Deutsch­land

Auch das Vorkommen der freilebenden Tiere ändert sich mit der Zeit. Am deutlichsten wird dies vermutlich bei der Diskussion um die Rückkehr des Wolfes.

Es wird im Allgemeinen unterschieden zwischen heimischen Tierarten und sogenannten Neozonen (meist vom Mensch eingeführte Arten aus anderen Ländern). Der bekannteste Neozon ist der Waschbär.

Die Natur passt sich immer an, so wie wir unsere Jagd auch immer wieder anpassen müssen. Grundsätzlich bestimmt aber der Mensch, welches Tier wo und wie in Deutschland leben darf. Dies wird von den Ministerien festgelegt, so wird in Baden-Württemberg dem Rotwild nur 4 % der ganzen Landesfläche als Rotwildgebiet zugewiesen. Sobald das Rotwild diese Flächen verlässt, wird es bedingungslos bejagt. Wenn wir Jäger diesen Auftrag nicht im Sinne der Regierung erfüllen, wird die Polizei dafür abgestellt.

So ist es immer sehr komplex und schwierig, alle (vor allem wirtschaftlichen) Interessen des Menschen mit dem freien Lebensrecht der Tiere in Einklang zu bringen.

Nachfolgend geben wir einen kurzen Überblick über die in unserer Region am häufigsten für die Fleischgewinnung bejagten Tierarten.

Wildarten

Rehwild

Das Rehwild ist die in Deutschland am weitesten verbreitete Schalenwildart (oder Paarhufer). Es ist unglaublich anpassungsfähig und lebt als Einzeltier, nur im Winter „gesellt“ es sich zu sogenannten Sprüngen zusammen. Dann sieht man oft größere Gruppen auf den abgeernteten Felden stehen. Es ist sehr scheu und hat alle Sinnesorgane sehr gut entwickelt.

Damwild

Diese Tierart kommt nur in bestimmten Regionen in Deutschland vor. Es lebt am liebsten in offenen Wiesenlandschaften, wo es den Feind früh äugen (sehen) kann. Es ist ungefähr doppelt so groß wie das Rehwild. Besonders beeindruckend sind die großen Geweihe, die sich schaufelartig ausbilden und jedes Jahr abgeworfen werden, um dann wieder neu und noch größer ausgebildet zu werden.

Rotwild

Der Anblick dieser bis zu 180 kg (männliche) schweren Tiere ist seit je her DAS Synonym für Wildtiere in unserer Heimat. Es ist wie das Damwild eigentlich ein Tier, das von Natur aus in offenen Landschaften lebt. Durch die dichte Besiedlung der Landschaft und der immer mehr werdenden Freizeitgestaltung durch den Menschen hat es sich aus Schutzgründen in den Wald „zurückgezogen“.

Schwarz­wild

Das Wildschwein ist die einzige sogenannte wehrhafte Schalenwildart. Es verteidigt sich und vor allem den Nachwuchs. Anders als die Fluchttiere greift es alle Feinde an, sobald eine einfache Flucht nicht möglich ist. So sterben jedes Jahr mehrere Menschen an den Folgen von Angriffen der Wildschweine durch ihre sogenannten Waffen: immer nachwaschsende, messerscharfe „Zähne“. Vor allem im Wald arbeitende Menschen können davon ein Lied singen.

Durch den Klimawandel und besonders die Veränderungen in der Landwirtschaft findet das Schwarzwild ganzjährig Nahrung (z. B. Mais). Dadurch gibt es keine natürliche Grenze des Wachstums mehr. Es vermehrt sich in vielen Gegenden explosionsartig.